Semesterabschluss in der ParkAkademie – mit Texten über und Musik von den Comedian Harmonists

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Zur Semesterabschlussveranstaltung waren am 13.12.2024 ca. 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die ParkAkademie gekommen, um sich bei Kaffee, Glühwein und weihnachtlichem Gebäck über die legendäre Gesangsformation der späten zwanziger und frühen dreißiger Jahre, die Comedian Harmonists, zu informieren.




Im Rahmen unseres Projekts „Gegen Antisemitismus – für Menschlichkeit“ gaben uns Marlies Schellbach, unsere 1. Vorsitzende, und Karin Ehlert, die pädagogische Leiterin der ParkAkademie, interessante Einblicke in die Entstehung, die Erfolge und die Zerschlagung der Gruppe.

Zunächst erfuhren wir von Frau Schellbach, wie die Gruppe durch Harry Frommermann im November 1927 gegründet wurde. Ihr gehörten sechs Musiker an, die Tenöre Ari Leschnikoff, Harry Frommermann und Walter Nußbaum, der 1929 durch Erich Collin ersetzt wurde, der Bariton Roman Cykowski, der Bass Robert Biberti und als Pianist Erwin Bootz. Die Sänger traten 1928 in Berlin mehrmals öffentlich auf, ab 1929 folgten Auftritte auch außerhalb Berlins sowie Schallplatten, Film- und Radioauftritte. Ihre erfolgreichste Zeit waren die Jahre 1930 – 1932. Frau Ehlert spielte uns die bekanntesten Songs der Gruppe in Originalaufnahmen vor, z.B. Ein kleiner, grüner Kaktus, Ein Freund, ein guter Freund, Ich küsse Ihre Hand Madame, An der schönen, blauen Donau, Ich wollt, ich wär ein Huhn.

Da drei Mitglieder der Gruppe Juden waren, Frommermann, Collin und Cykowski, kam es ab Mitte 1933 zu ersten Konzertabsagen, ab Mai 1934 waren der Gruppe Konzertauftritte in Deutschland untersagt, die einzige Möglichkeit waren noch Konzerte im Ausland, der letzte öffentliche Auftritt fand im Februar 1935 in Norwegen statt. Die drei jüdischen Mitglieder emigrierten zunächst nach Wien, später in die USA.

Mit dem Song „Wochenend und Sonnenschein“ endete der informative, zum Nachdenken anregende, aber auch unterhaltsame Nachmittag.