In einem zweistündigen Programm nahm uns C. Bülow mit auf eine Reise durch drei Jahrhunderte deutscher Balladenkunst. Sie begann mit G. A. Bürger, einem Dichter des Sturm und Drangs, danach hörten wir je zwei Balladen von Goethe und Schiller aus der Epoche der Klassik, darunter „Der Zauberlehrling“ und „Der Handschuh“. Weiter führte uns Bülow mit A. v. Chamisso, L. Uhland und J. v. Eichendorff in die Epoche der Romantik ein, als Höhepunkt vor der Pause trug er dann „Der Knabe im Moor“ von Annette v. Droste-Hülshoff vor, und zwar so anschaulich, dass man selbst meinte, mit dem Jungen den gefährlichen Weg über das Moor zu unternehmen.
Nach der Pause hörten wir dann vier Gedichte von Heinrich Heine, dem „Überwinder“ der Romantik, - dabei durfte natürlich auch die „Loreley“ nicht fehlen - , bevor uns dann Balladen von Theodor Fontane, Otto Ernst, Arno Holz und Ina Seidel als Vertreter*innen des Realismus und Naturalismus präsentiert wurden. Der ausgezeichnete Rezitator C. Bülow, dem wir die ganze Zeit gebannt zuhörten, schloss mit einem typischen Gedicht der „Neuen Sachlichkeit“, der „Sachlichen Romanze“ von Erich Kästner.
Stephanie Hauptvogel untermalte die einzelnen Gedichte mit kurzen Vor- und Zwischenspielen auf der Querflöte, meist handelte es sich dabei um Ausschnitte aus Vertonungen der entsprechenden Balladen oder um atmosphärisch passende Ausschnitte aus Kompositionen von Bach, Zelter und anderen.
Die vierte und letzte Veranstaltung unseres Kultursommers, in der dieses Mal statt der Musik das Wort im Vordergrund stand, rundete unseren Veranstaltungsreigen auf gelungene Weise ab, der uns die Vielfältigkeit der Dortmunder Kulturszene vor Augen führte.
Wir danken der Artur- und Liselotte- Dumcke-Stiftung und dem Stadtbezirksmarketing Innenstadt Ost für die finanzielle Unterstützung aller Veranstaltungen.
Ein besonderer Dank gilt aber den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus dem Teilnehmerkreis der Parkakademie, ohne deren unermüdlichen Einsatz diese Wochenendveranstaltungen nicht möglich gewesen wären.