Kursnummer | 179 |
Dozent |
Peter Kocbeck
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Datum | Mittwoch, 06.11.2024 14:45–16:15 Uhr |
Gebühr | 8,00 EUR |
Treffpunkt |
ParkAkademie |
Drahtseilbahnen (DSB) dienten dem Zweck, Zechenanlagen mit Nebenbetrieben und Hochöfen zu verbinden. Somit konnten Anlagenteile, wie z.B. die Kokereien mit hoher Kapazität, mit Kokskohle versorgt und ausgelastet werden. In diesem zum Eisen- und Stahlwerk Union und der Zeche Tremonia führenden DSB-Verbund wurde neben dem Koks auch Kohle, Schlacke und Haldenmaterial transportiert. Nachdem die „Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten A.G.“ im Jahre 1910 das Hüttenwerk Union in Dortmunds Süden gekauft hatte und mit den umliegenden Zechen fusionierte, wurde 1912 der Seilbahnbauer Julius Pohlig aus Köln beauftragt, einen über sechs Kilometer langen Seilbahnverbund mit Nebenstrecken und einer Hauptstrecke zu bauen. Die Strecke verlief weitgehend oberirdisch, nur die Rheinische Straße und die Gleisanlagen des Dortmunder Feldes mussten unterquert werden. Der ca. 1 km lange Tunnel unter der Rheinischen Straße wurde in den 1960er Jahren sogar als Trasse für die Gichtgasleitung von den Phoenix-Hochöfen in Hörde zur Union genutzt. Beide Tunnel zum Werk Union unter der Rheinischen Straße und zur Zeche Tremonia existieren noch, sind aber für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Bis in die 1950er Jahre war dieser heute vergessene Verkehrsweg im Dortmunder Stadtgebiet noch anzutreffen. Dann setzten sich Eisenbahnen und LKW’s als Transportmittel durch und verdrängten die Drahtseilbahnen… Die Spurensuche befasst sich stellvertretend für die ehemals ca. 20 Drahtseilbahnen in Dortmund mit dem Verbund der Strecke Kaiser Friedrich und den Biografien der Weltmeister des Seilbahnbaus Adolf Bleichert aus Leipzig-Gohlis und Julius Pohlig aus Köln…
Peter Kocbeck war bis zum Ende der Flüssigphase der Dortmunder Stahlindustrie im Jahr 2001 ca. 40 Jahre lang auf der Hoesch Westfalenhütte beschäftigt. Nach...