Kursnummer | 462 |
Dozent |
Wolfgang Hoffmann
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erster Termin | Donnerstag, 21.11.2024 14:30–16:45 Uhr |
letzter Termin | Donnerstag, 12.12.2024 14:30–16:45 Uhr |
Gebühr | 15,00 EUR |
Treffpunkt |
ParkAkademie |
Der moderne, völkisch-rassistische Antisemitismus, der im 19. Jahrhundert entstanden war, radikalisierte sich nach dem Ende des I. Weltkriegs zusehends. In den unruhigen Nachkriegsjahren wurde schnell ein Sündenbock für Kriegsniederlage und politischen Systemwechsel gefunden: Die Juden. Antidemokratische und völkisch-antisemitische Gruppierungen erhielten starken Zulauf; der Antisemitismus radikalisierte sich in Form eines „Radauantisemitismus“; der auch vor Gewalt nicht zurückschreckte. So begann z.B. in München die frühe NSDAP ab 1921 mit Kampagnen gegen jüdische Geschäftsleute, Angriffen auf prominente Juden sowie mit der Schändung jüdischer Friedhöfe und Synagogen. 1923 – im Krisenjahr der jungen Republik kam es, vor allem in Berlin, zu antijüdischen Ausschreitungen. 2023 wurden derartige Exzesse von dem Historiker Karsten Krampitz in seinem Buch „Pogrom im Scheunenviertel“ wieder aktualisiert. Dabei hatte schon Bernhard Wicki bei der Verfilmung von Joseph Roths, vorwiegend in Berlin spielenden Erstlingsroman „Das Spinnennetz“, den Filmplot in erschreckend realistischer Weise um die Darstellung der am 5. November im Scheunenviertel tatsächlich stattgefundenen brutalen Hetzjagd auf die ostjüdischen Bewohner erweitert. Während der ruhigeren Jahre der Weimarer Republik zwischen 1924 und 1928 ging die antijüdische Gewalt zwar zurück, nicht aber die stille Ausgrenzung von Juden durch das konservative Bürgertum. Anfang der 30er-Jahre sah sich die NSDAP dann angesichts ihrer Wahlerfolge zu erneuten Übergriffen und Boykottaktionen veranlasst, die vor allem von der SA geschürt wurden.
Mit Filmdokumenten und Ausschnitten aus der Wiki-Verfilmung!
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Datum | Uhrzeit | |
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1. | Do., 21.11.2024 | 14:30–16:45 Uhr |
2. | Do., 05.12.2024 | 14:30–16:45 Uhr |
3. | Do., 12.12.2024 | 14:30–16:45 Uhr |